Polio
ist eine hochansteckende Krankheit, die durch ein Virus verursacht wird und vor allem Kinder unter 5 Jahren betrifft. Es dringt in das Nervensystem ein und kann innerhalb weniger Stunden zu einer totalen Lähmung führen. Das Virus wird von Mensch zu Mensch hauptsächlich über den fäkal-oralen Weg oder seltener über ein gemeinsames Vehikel (z.B. kontaminiertes Wasser oder Lebensmittel) übertragen und vermehrt sich im Darm. Erste Symptome sind Fieber, Müdigkeit, Kopf-schmerzen, Erbrechen, Nackensteifigkeit und Gliederschmerzen. 1 von 200 Infektionen führt zu einer irreversiblen Lähmung (meist in den Beinen). Unter den Gelähmten sterben 5% bis 10%, wenn ihre Atemmuskulatur immobilisiert wird.
Die Zahl der Fälle, die auf das wilde Poliovirus zurückzuführen sind, ist seit 1988 um über 99% zurückgegangen, von damals geschätzten 350 000 Fällen auf 22 gemeldete Fälle im Jahr 2017. Als Ergebnis der weltweiten Bemühungen zur Ausrottung der Krankheit wurden mehr als 16 Millionen Menschen vor einer Lähmung bewahrt.
Solange ein einzelnes Kind infiziert bleibt, sind Kinder in allen Ländern von Polio bedroht. Sollte die Ausrottung der Kinderlähmung aus diesen letzten Hochburgen nicht gelingen, könnten innerhalb von 10 Jahren weltweit jährlich bis zu 200.000 neue Fälle auftreten.